Santor wurde 1934 in Papowo Biskupie in Pommern geboren und begann ihre Karriere 1951 im Ensemble Mazowsze, noch unter ihrem Mädchennamen Irena Wiśniewska. Dort hatte sie ihren ersten Erfolg mit dem Volkslied „Ej, przeleciał ptaszek“.
Als Solistin debütierte Santor 1959 im Polnischen Rundfunk. Zwei Jahre später errang sie beim Sopot-Festival großen Erfolg mit Liedern wie „Embarras“ und „Walczyk na cztery ręce“, für die sie sowohl den Preis für Interpretation als auch für die beste Komposition erhielt.
Mit ihrer warmen Stimme und ihrem einzigartigen Stil begeisterte Santor ein internationales Publikum. Sie konzertierte weltweit und arbeitete auch für Radio, Fernsehen, Theater und Film. Ihre Studioaufnahmen, die oft ohne jegliche Nachbearbeitung entstanden, gelten als legendär. „Ich mag die emotionale Authentizität, die nur bei der ersten Aufnahme entsteht“, sagte sie in einem Interview.
Neben ihrer künstlerischen Karriere ist Santor für ihre Bodenständigkeit und Dankbarkeit bekannt. „Das Wertvollste im Leben sind Liebe und Freundschaft“, sagte sie anlässlich ihres Jubiläums.
Am 29. November ehrte der Polnische Rundfunk die Künstlerin mit der Veröffentlichung eines Albums, das elf ihrer liebsten Lieder enthält. Diese Auswahl, darunter „Tych lat nie odda nikt“ von 1968, verdeutlicht die Perfektion, die Santor in ihrer Arbeit stets anstrebte.
Im Laufe ihrer Karriere erhielt Santor zahlreiche Auszeichnungen. 2013 wurde ihr der Diamantene Mikrofon des Polnischen Rundfunks verliehen, und 2017 erhielt sie als erste polnische Popkünstlerin die Ehrendoktorwürde der Grażyna-und-Kiejstut-Bacewicz-Musikakademie in Łódź.
IAR/jc