Deutsche Redaktion

Keine Fortschritte nach Kellogg-Besuch: Ukraine zunehmend von der Haltung der USA enttäuscht

21.02.2025 11:23
"Es ist eine surreale Situation: Es wird nicht über das Ende des Krieges gesprochen, sondern darüber, nach welchem internationalen Recht der Abbau ukrainischer Ressourcen geregelt wird", kritisierte der ukrainische Publizist Portnikow. Weitere Kommentatoren spekulierten, dass Trump keinen Plan hat und vor allem an einem persönlichen Ziel interessiert ist.
Ein vom Pressedienst des ukrainischen Auenministeriums zur Verfgung gestelltes Handout-Foto zeigt den ukrainischen Auenminister Andrii Sybiha und den Gesandten des Prsidenten fr Russland und die Ukraine, Keith Kellogg, bei einem Treffen in Kiew, Ukraine, am 20. Februar 2025. EPAEDUARD KRYZHANIVSKYI  HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLYNO SALE
Ein vom Pressedienst des ukrainischen Außenministeriums zur Verfügung gestelltes Handout-Foto zeigt den ukrainischen Außenminister Andrii Sybiha und den Gesandten des Präsidenten für Russland und die Ukraine, Keith Kellogg, bei einem Treffen in Kiew, Ukraine, am 20. Februar 2025. EPA/EDUARD KRYZHANIVSKYI / HANDOUT HANDOUT EDITORIAL USE ONLY/NO SALEEPA/EDUARD KRYZHANIVSKYI / HANDOUT

Der Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg in der Ukraine hat keine erkennbaren Fortschritte gebracht. Nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj blieb eine gemeinsame Pressekonferenz aus, was Beobachter als Zeichen fehlender Fortschritte werten.

Präsident Selenskyj versicherte nach dem Gespräch, dass die Ukraine weiterhin zur Zusammenarbeit mit Washington in den Bereichen Sicherheit und Investitionen bereit sei. Der ukrainische Publizist Witalij Portnikow ist jedoch der Meinung, dass das Treffen weniger der Suche nach einem Friedensplan diente, sondern vielmehr um eine Vereinbarung zur Nutzung ukrainischer Rohstoffe durch die USA ging. "Es ist eine surreale Situation: Es wird nicht über das Ende des Krieges gesprochen, sondern darüber, nach welchem internationalen Recht der Abbau ukrainischer Ressourcen geregelt wird", so Portnikow.

"Trumps Ziel ist der Friedensnobelpreis für die Beendigung des Kriegs"

Manche sehen in der Politik von Trump ein Streben nach einer Neuordnung der Weltpolitik. Geht es nach dem unabhängigen Ökonomen Arkadij Ostrowski, hat Trump keinen klaren Plan. Der frühere russische Außenminister Andrei Kosyrew glaubt, dass Trumps Strategie auf Einschüchterung und Verwirrung basiert: "Es gibt die Meinung, dass dies seine Verhandlungstaktik ist - den Gegner einzuschüchtern, zu überrumpeln oder gar zu bestechen. Vielleicht wird er Putin große Versprechungen machen, aber er sagt nicht, was Putin dafür tun soll. Wahrscheinlich weiß er es selbst nicht. Ihm geht es um einen persönlichen Erfolg. Weder der Frieden noch der Sieger des Krieges interessieren ihn wirklich. Sein Ziel ist der Friedensnobelpreis für die Beendigung des Krieges."

Mit dem Verzicht auf eine Pressekonferenz wollte Kellogg es offenbar vermeiden, die Äußerungen von Trump kommentieren zu müssen. Angesichts dieser geopolitischen Unsicherheiten betonen ukrainische Kommentatoren, dass das Land darauf vorbereitet sein muss, weitgehend auf sich allein gestellt zu sein. Die Hoffnung auf eine stärkere europäische Unterstützung wächst, während das Vertrauen in eine verlässliche amerikanische Politik schwindet.

IAR/adn

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