Das Ausstellungskonzept und die Initiative, Geschichten der Zivilisten während des Warschauer Ghettoaufstands zu erzählen, gehe auf Prof. Barbara Engelking zurück, erklärte die Kuratorin. Die Holocaust-Forscherin beschäftige sich bereits seit Jahren mit diesem Thema, der breiten Öffentlichkeit jedoch seien die Erzählungen nicht bekannt.
„Mit der Ausstellung wollten wir die Erinnerung an das Schicksal von knapp 50.000 Menschen aufleben lassen, die nicht zu den Untergrundorganisationen im Ghetto gehörten und nicht mit Waffen in der Hand gekämpft haben. Sie sind im Verborgenen geblileben und haben so Widerstand gegen die Liquidierung des Ghettos geleistet“, erläuterte die Museumsmitarbeiterin.
Ziel der Ausstellung sei es, Besucherinnen und Besuchern Gefühle und Emotionen derjenigen zu vermitteln, die sich dem deutschen Befehl nicht beugten und sich nicht zum Transport in ein Arbeitslager meldeten, sondern sich versteckten. Bereits damals sei klar gewesen, dass Deportation den Holocaust bedeutete, betonte Schnepf-Kołacz.
Die meisten Spuren der Zivilbevölkerung seien während des Aufstands von den Tätern zerstört, verbrannt und vernichtet worden. Um ihre Geschichte und Erfahrungen zu erzählen, so die Kuratorin, seien die persönlichen Worte und geschriebenen Berichte der Heldinnen und Helden das wichtigste Material. Anhand dieser Worte würden Gäste nun durch die Ausstellung geführt.
Zu den Ausstellungstexten zählten unter anderem Tagebucheinträge aus Bunkern und Verstecken aus der „arischen Seite“, Berichte vom Aufstand sowie Nachkriegserinnerungen. Die Perspektive liege dabei so nah wie möglich an der Zeit des Aufstandes.
PAP/js