Deutsche Redaktion

EU-Justizminister in Warschau über Rechtsstaatlichkeit und Kriegsverbrechen

01.02.2025 12:00
Die Justizminister der Europäischen Union haben bei einem informellen Treffen über die Herausforderungen der Rechtsstaatlichkeit, die juristische Zusammenarbeit und die Rechenschaftspflicht für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine diskutiert.
Polnische Prsidentschaft im Rat der EU. Justizminister und Generalstaatsanwalt der Republik Polen Adam Bodnar whrend der Arbeitssitzung Herausforderungen fr die Rechtsstaatlichkeit und ihre Auswirkungen auf die Justizverwaltung whrend des informellen Treffens der Justizminister am 31.01.2025 in Warschau.
Polnische Präsidentschaft im Rat der EU. Justizminister und Generalstaatsanwalt der Republik Polen Adam Bodnar während der Arbeitssitzung „Herausforderungen für die Rechtsstaatlichkeit und ihre Auswirkungen auf die Justizverwaltung“ während des informellen Treffens der Justizminister am 31.01.2025 in Warschau. PAP/Marcin Obara

In einer Erklärung des polnischen Justizministeriums nach dem Treffen am Freitag in Warschau unter der Leitung des polnischen Justizministers Adam Bodnar hieß es, die Minister hätten die Bedeutung der Unabhängigkeit der Justiz und der Grundrechte als Pfeiler des Vertrauens zwischen den EU-Mitgliedstaaten bestätigt. Der polnische Minister Bodnar betonte, dass eine wirksame Zusammenarbeit auf der Wahrung demokratischer Standards und eines gleichberechtigten Zugangs zur Justiz in der gesamten Union beruhe. Bei den Gesprächen ging es vor allem darum, wie das gegenseitige Vertrauen gestärkt und hohe rechtliche Standards gewahrt werden können. Gleichzeitig sollten die Urteile des Europäischen Gerichtshofs eingehalten werden.

Gerechtigkeit bei Verbrechen in der Ukraine
Bei dem Treffen wurden auch Herausforderungen und Möglichkeiten für eine EU-weite Zusammenarbeit im Rechtsbereich diskutiert. Die Minister haben die Prioritäten des polnischen Ratsvorsitzes unterstützt. Sie betonten die Notwendigkeit, die Rechte der Opfer in den Mittelpunkt zu stellen und die Transparenz der Gerichtsverfahren zu verbessern. Die Minister waren sich einig, dass die Einbeziehung der Bürger in die Gestaltung der Justizsysteme der Schlüssel zur Stärkung des öffentlichen Vertrauens in die Institutionen sei.

Ein wichtiges Thema war die Strafverfolgung der in der Ukraine begangenen Verbrechen. Die Minister haben über Mechanismen zur Dokumentation und Verfolgung von Kriegsverbrechen und eine engere Zusammenarbeit zwischen nationalen und internationalen Gerichten debattiert. Sie haben sich auch mit der Durchsetzung von EU-Sanktionen und dem vorgeschlagenen Sondertribunal für den russischen Angriffskrieg befasst.

Bodnar hat das Engagement Polens bekräftigt, Russland zur Rechenschaft zu ziehen. Er verwies auf die langjährige Erfahrung des Landes im internationalen Strafrecht. Bei dem Treffen wurde auch die Verbesserung der rechtlichen und psychologischen Unterstützung für jetzt in der EU lebende Kriegsopfer thematisiert. Die Gespräche sollen die weitere EU-Justizpolitik im Vorfeld der offiziellen Tagung des Rates für Justiz und Inneres am 6. und 7. März 2025 in Brüssel bestimmen.

PAP/ps

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