89 Jahre Auslandsdienst

Am 1. März vor 89 Jahren begann der Polnische Rundfunk mit der Ausstrahlung von Sendungen für das Ausland und für die dort lebenden Polen.

Anlässlich des 89 Jahrestages der Gründung des Polnischen Auslandsdienstes blickt das Programm des Polnischen Rundfunks auf seine lange und reiche Geschichte zurück.

Polnischer Rundfunk

Anlässlich des 89 Jahrestages der Gründung des Polnischen Auslandsdienstes hat das Programm des Polnischen Rundfunks Grund, auf seine lange und reiche Geschichte zurückzublicken. Hier haben prominente Vertreter der polnischen Kultur und bekannte Journalisten gearbeitet. Darunter Jeremi Przybora oder Michał Sumiński, Joanna Klimowicz-Osmańczyk und Jerzy Andrzejewski, Romuald Karas, Ksawery Jasieński. Später gab es auch zwei Direktoren der polnischen Abteilung des Senders „Freies Europa“: Marek Łatyński und Piotr Mroczek. 

Der Auslandsdienst vor und nach dem Krieg 

Die ersten Sendungen wurden auf Polnisch und Englisch über Kurzwelle ausgestrahlt, doch schon bald wurde das Angebot um weitere Sprachen - Deutsch, Tschechisch, Ungarisch und Portugiesisch - erweitert. Unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg erfüllten die Programme des Polnischen Rundfunks für ausländische Hörer eine wichtige informative und aufklärende Funktion, um ein positives Bild von Polen in der Welt zu vermitteln. Diese Tätigkeit wurde leider eingestellt, nachdem Polen von Deutschland und den Sowjets besetzt war und damit nicht mehr unabhängig mit der Welt kommunizieren konnte.

Nur die Emigration und die Exilregierung hatten ihre Informationsarbeit durch Sendungen in ausländischen Rundfunkanstalten fortgesetzt. Im Oktober 1945 nach dem Ende des Krieges nahm der Polnische Rundfunk den Funkverkehr mit dem Ausland wieder auf. Zunächst handelte es sich um einstündige Sendungen. Mit der Zeit wurden die Sendezeit und die Anzahl der Sprachen erhöht. Im Jahr 1949 wurden die Programme bereits 10 Stunden pro Tag ausgestrahlt.

Obwohl unter der kommunistischen Herrschaft in der Volksrepublik Polen die Rolle des Radiosenders hauptsächlich in der Propaganda bestand, war der Auslandsdienst des Polnischen Rundfunks schon damals recht erfolgreich und erreichte viele Hörer mit Informationen über die polnische Kultur. Mitte der 1950er Jahre wurden bereits 68 Stunden fremdsprachige Sendungen pro Tag ausgestrahlt. Im Jahr 1959 begannen die Sendungen in Esperanto, was weltweit ein Novum war. Im Jahr 1968 kamen Sendungen in arabischer Sprache hinzu. Nach dem Fall des Kommunismus in Polen hat sich die Ausrichtung des Auslandsdienstes in vielerlei Hinsicht geändert. Im Vordergrund standen vor allem zuverlässige Informationen sowie die Förderung der polnischen Kultur, Tradition, Geschichte und des Alltagslebens sowie die Vermittlung eines modernen Bildes des Landes im Ausland.

Der Auslandsdienst heute 

Heute erfüllt das Programm des Auslandsdienstes weiterhin seinen Auftrag, indem es Informationen über Polen in verschiedenen Sprachen sendet. Neben der polnischsprachigen Hauptsendung für die Polen im Ausland senden wir auch auf Englisch, Deutsch, Belarussisch, Ukrainisch und Russisch. Darüber hinaus senden wir ab 2022 ein mehrstündiges Sonderprogramm für die Ukrainer in Polen und in der Welt. Der Polnische Rundfunk für die Ukraine ist überall über das Internet und in Polen auch über DAB+ zu hören. Auch die Podcasts des Auslandsdienstes wurden bereits mehrfach in der Ukraine ausgestrahlt.

Andere Programme sind nicht nur über den Hörfunk, sondern auch über Satellit, Kabel und natürlich auch online verfügbar. Im Jahr 2024 hat der Auslandsdienst seine eigenen Podcasts nicht nur auf der Plattform des Polnischen Rundfunks, sondern auch auf Streaming-Diensten (Spotify, Apple Podcasts, YouTube) gestartet und Aktivitäten in den sozialen Medien in jeder der ausgestrahlten Sprachen begonnen.

Eine der gegenwärtigen Prioritäten des Programms, in einer Zeit, in welcher der Medienraum vor dem Hintergrund eines Informationskrieges zunehmend von falschen Nachrichten überschwemmt wird, ist es, die Desinformation und Manipulation des Wissens über wichtige Ereignisse zu bekämpfen und dem Publikum die polnische Perspektive auf die Welt so ehrlich wie möglich zu vermitteln.

PR/ps