Deutsche Redaktion

USA warnen Polen vor geplanter Digitalsteuer

11.03.2025 06:47
Der US-Botschafterkandidat für Polen, Tom Rose, hat vor den Folgen einer geplanten Digitalsteuer in Polen gewarnt. Die Steuer werde dem Land und seinen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten schaden, schrieb Rose auf der Plattform X. 
Regierung plant neue Steuer fr Tech-Konzerne
Regierung plant neue Steuer für Tech-Konzernepxhere.com/CC0 Domena publiczna

Sollte die Regierung in Warschau an dem Vorhaben festhalten, werde US-Präsident Donald Trump mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren.

"Das ist nicht sehr klug! Eine selbstzerstörerische Steuer, die nur Polen und seinen Beziehungen zu den USA schaden wird. Präsident Trump wird ebenfalls mit Vergeltung reagieren, wie er es auch tun sollte. Schafft die Steuer ab, um Konsequenzen zu vermeiden!", schrieb Rose.


Regierung plant neue Steuer für Tech-Konzerne

Die polnische Regierung plant die Einführung einer Steuer auf die Einnahmen oder Gewinne großer Technologieunternehmen. Das Vorhaben wurde am Montag von Vizepremier und Digitalminister Krzysztof Gawkowski angekündigt. Innerhalb der nächsten Monate soll das Modell vorgestellt werden. Die Einnahmen aus der neuen Steuer sollen Start-ups, Unternehmen aus dem Digital- und Technologiesektor sowie den Medien zugutekommen.

Gawkowski wies darauf hin, dass ähnliche Abgaben bereits in 35 Ländern existieren, darunter Frankreich, Österreich, Großbritannien und Kanada.

In den USA stößt die geplante Abgabe auf Kritik

US-Präsident Trump und sein Handelsminister Howard Lutnick haben wiederholt betont, dass Digitalsteuern europäischer Staaten sowie EU-Strafen gegen US-Konzerne als unfaire Maßnahmen gegen die USA betrachtet werden.

Nach Angaben der Europäischen Kommission erwirtschaften einige amerikanische Tech-Giganten bis zu 40 Prozent ihrer Einnahmen auf dem europäischen Markt. Während die EU im Warenhandel einen Überschuss von 157 Milliarden Euro gegenüber den USA verzeichnet, liegt der Handelsüberschuss der USA im digitalen Dienstleistungssektor bei 109 Milliarden Euro. Trump und Lutnick haben angedeutet, dass solche Abgaben bei der Festlegung neuer US-Zölle auf EU-Produkte berücksichtigt werden könnten.


PAP/TVN24/jc