Deutsche Redaktion

120 Jahre Kunstkeramik aus Kadyny

28.04.2023 10:30
Seit Jahrhunderten ist das 450-Seelen-Dorf Kadyny, auf Deutsch Cadinen, in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren für seine reichen Tonvorkommen bekannt. Aus diesem besonderen Bodenschatz entstehen Keramikgefäße und Schmuck. 
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Auf dem ehemaligen Kaisergut Kadyny werden regelmig Keramikworkshops angeboten
Auf dem ehemaligen Kaisergut Kadyny werden regelmäßig Keramikworkshops angebotenKatarzyna Tuszyńska

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Landgut Kadyny in die Reichsgüter als Sommerresidenz des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. eingegliedert. Auf Drängen des Berliner Bildhauers Ludwig Manzel beschloss der Kaiser, in Kadyny eine Werkstatt zur Herstellung von Kunstkeramik zu errichten. Seitdem wird diese Tradition in Kadyny gepflegt. Katarzyna Tuszyńska, unsere Danziger Korrespondentin, hat eine Keramikwerkstatt aus dem Jahr 1903 auf dem ehemaligen Kaisergut besucht.


Keramikmeister Jarek Romanowicz / fot. Katarzyna Tuszyńska Keramikmeister Jarek Romanowicz / fot. Katarzyna Tuszyńska
Wilhelm II. hatte für moderne Kunst nichts übrig. Deshalb wurden in Kadyny Formen geschaffen, die die italienische Keramik der Renaissance nachahmten. Wilhelm II. hatte für moderne Kunst nichts übrig. Deshalb wurden in Kadyny Formen geschaffen, die die italienische Keramik der Renaissance nachahmten.
In der Kaiserzeit mussten alle Modelle von Wilhelm II. genehmigt werden. Erst dann wurde das Muster in mehreren Größen reproduziert. Einige Muster werden heute noch verwendet. / fot. Katarzyna Tuszyńska In der Kaiserzeit mussten alle Modelle von Wilhelm II. genehmigt werden. Erst dann wurde das Muster in mehreren Größen reproduziert. Einige Muster werden heute noch verwendet. / fot. Katarzyna Tuszyńska