Deutsche Redaktion

Polnischer Patriotismus. Geliebt, gelebt, geächtet.

02.05.2020 01:00
Um das Bekenntnis zum eigenen Land wird an der Weichsel heftig gestritten.
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  • Polnischer Patriotismus. Geliebt, gelebt, geächtet.
er polnische Auenminister Józef Beck whrend seiner Rede im Sejm am 5. Mai 1939.
er polnische Außenminister Józef Beck während seiner Rede im Sejm am 5. Mai 1939. Bild: Wikimedia Commons/ Aus dem Buch "Die letzten Jahre der II Republik Polen (1935-1939)" von Hanna und Tadeusz Jędruszczak

"Der Frieden ist eine wertvolle und wünschenswerte Sache. Unsere Generation, die viel Blut in Kriegen vergossen hat, hat den Frieden mit Sicherheit verdient. Und doch hat der Frieden, wie fast alles in dieser Welt, einen Preis. Der ist hoch, aber zugleich auch messbar. Den Begriff des Friedens um jeden Preis kennen wir Polen nicht. Im Leben der Menschen, der Völker und der Staaten gibt es nur ein Gut, das keinen Preis hat: die Ehre!" - Außenminister Józef Beck.

Sind Tradition, Geschichte und Glaube nichts weiter als eine Bürde, die Polen auf dem Weg in die Moderne behindert? Ist jegliche Begeisterung für Gutes und heldenhaftes in der eigenen Geschichte letztendlich nur ein gefährliches Spiel mit dem Feuer des Nationalismus? Sind diejenigen, die den Patriotismus hochhalten Minderbemittelte, für die man sich vor der Außenwelt tief schämen muss, eine Blamage für Polen? Gehören die polnischen nationalen Symbole nur noch auf den Müllhaufen der Geschichte?

Joachim Ciecierski und Janusz Tycner versuchen die Frontlinie einer Debatte nachzuzeichnen, die Polen ständig von neuem aufrüttelt.