Rzeczpospolita: USA werden die Ukraine wahrscheinlich doch nicht aufgeben
Wie die Rzeczpospolita am Donnerstag schreibt, habe US-Außenminister Marco Rubio nach seiner Rückkehr von den Gesprächen mit der ukrainischen Delegation am Dienstag in Saudi-Arabien wichtige Details des Friedensplans verraten. Diesen sollen die Amerikaner im nächsten Schritt mit Moskau aushandeln. Wie wir lesen soll demnach ein Teil der Verhandlungen eine ausreichende Abschreckung beinhalten, um eine weitere Aggression zu verhindern. Hierbei habe Rubio aber weder eine militärische Beteiligung der USA noch die Aussicht auf eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine genannt. Mehr gehe es um die Zukunft der fast eine Million Mann starken, erfahrenen ukrainischen Armee. Auf dem Tisch bleibe auch die Beteiligung einer europäischen Friedensmission in der Ukraine. Sie könnte von Frankreich und Großbritannien unter Beteiligung von rund 20 Ländern angeführt werden.
Wie wir lesen, weiche dieser Ansatz deutlich von früheren Aussagen Donald Trumps ab. Zuvor habe dieser die russische Strategie zum Frieden in der Ukraine vollständig akzeptiert. Die Kehrtwende sei insofern bedeutsam, heißt es im Blatt, zumal die Vereinbarungen aus Saudi-Arabien nach Ansicht von sogar Wolodymyr Selenskyj zum Ausgangspunkt für einen endgültigen Frieden werden könnten. Die wichtigste Frage bleibe jedoch offen. Wird der Kreml ein solches Szenario für den Waffenstillstand akzeptieren?
RMF24: Wie viele russische Spione passen in die Botschaft in Belgien?
Eine beachtliche Anzahl russischer „Diplomaten“ in Brüssel habe sich als Spione für Moskau entpuppt. Eine gemeinsame Untersuchung von „Le Monde“, „Radio Free Europa“ und der belgischen Zeitung „De Morgen“ hat Licht in die Spionageaktivitäten der Russen im Herzen Europas geworfen, schreibt das Nachrichtenportal des privaten Nachrichtensenders RMF24.
Mitten im Krieg in der Ukraine sei eine bedeutende Anzahl russischer Diplomaten aus europäischen Ländern ausgewiesen worden. Der Grund dafür war einfach, zugleich aber äußerst besorgniserregend. Moskau habe seine Spionageaktivitäten auf dem Kontinent verstärkt. Die diplomatischen Vertretungen hätten als Stützpunkte für Offiziere der russischen Geheimdienste gedient.
Seit dem Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine im Februar 2022 seien demnach 750 russische Diplomaten aus NATO-Ländern ausgewiesen worden, heißt es in dem Bericht. Den Autoren der Untersuchung zufolge sei dies die größte Zunahme der Geheimdienstaktivitäten des Kremls seit dem Ende des Kalten Krieges. Die russische Botschaft in Brüssel soll demnach 220 russischen Beamten mit Diplomatenstatus einen Unterschlupf ermöglicht haben. Bislang seien nur 88 von ihnen ausgewiesen worden. Sie hätten unter dem Deckmantel von Handelsattachés, Beratern, Sekretären oder technischen Mitarbeitern operiert.
Wie wir lesen, soll der belgische Geheimdienst 11 Diplomaten unter ihnen als Mitarbeiter des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR identifiziert haben. Sieben seien vom militärischen Nachrichtendienst (GRU) und zwei mit dem Föderalen Sicherheitsdienst (FSB) verbunden gewesen. Einer von ihnen soll sich beispielsweise um den Posten des Leiters der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Serbien, Kasachstan oder Kirgisistan beworben haben, so RMF24.
Super Express: Wie viele Polen würden im Falle eines russischen Angriffs aus dem Land fliehen
Die Boulevardzeitung Super Express hat in einer neuen Untersuchung gefragt, wie sich die Polen im Falle eines Angriffs durch Russland verhalten würden. Die Befragten haben geantwortet, ob sie im Land bleiben würden, sollte in Polen ein Krieg ausbrechen. Auf die so gestellte Frage erklärten 65 Prozent mit einem eindeutigen „Ja". 35 Prozent sollen „Nein“ sagen.
Das Boulevardblatt hat in derselben Umfrage auch geprüft, wie groß die Unterstützung unter den Polen für die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht in der Armee ist. Hier seien die Meinungen geteilt. 45 Prozent sollen für die Wehrpflicht sein. 42 Prozent seien dagegen. Der Rest hätte keine Meinung dazu. Der Zeitung zufolge sollen Männer (47 Prozent) häufiger für den Dienst fürs Vaterland sein als Frauen (42 Prozent). Wenig überraschend sei, dass der Umfrage zufolge die größten Gegner der Wiedereinführung der Wehrpflicht junge Polen seien. Nur 16 Prozent von ihnen sollen die Einberufung zur Armee unterstützen.
Wie das Blatt erinnert, wollen der Premierminister und der Verteidigungsminister das Interesse der Wehrwilligen an einer militärischen Ausbildung erhöhen. Ihnen zufolge könnten 2027 bereits 100.000 Freiwillige in einem Jahr ausgebildet werden. Während des gesamten Prozesses soll es Anreize für Interessierte geben. Freiwillige sollen unter anderen die Möglichkeit erhalten, einen LKW- Fahrkurs oder eine Drohnenausbildung zu machen. Das Potenzial polnischer Veteranen soll ebenfalls genutzt werden, so Super Express.
Autor: Piotr Siemiński