Deutsche Redaktion

Selenskyj: Ukrainische Kernkraftwerke bleiben Staatseigentum

20.03.2025 21:04
Die ukrainischen Kernkraftwerke sollen Staatseigentum bleiben und nicht von den USA übernommen werden. Das erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj während eines Besuchs in Norwegen. Zugleich kritisierte er die Haltung des US-Präsidenten Donald Trump zur NATO-Erweiterung und bezeichnete sie als „Geschenk für den Kreml“.
Wołodymyr Zełenski zdecydowanie odrzucił możliwość przejęcia Zaporoskiej Elektrowni Jądrowej przez USA
Wołodymyr Zełenski zdecydowanie odrzucił możliwość przejęcia Zaporoskiej Elektrowni Jądrowej przez USAViktor Kovalchuk/PAP, Shutterstock/Joshua Sukoff

Selenskyj zeigte sich überrascht über die Position der USA und warf Trump vor, sich zu leicht in der Frage des NATO-Beitritts der Ukraine dem Druck Moskaus gebeugt zu haben. „Das Thema der ukrainischen NATO-Mitgliedschaft ist aus der amerikanischen Verhandlungsagenda mit Russland verschwunden“, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre. „Das ist ein Geschenk für den Kreml.“ 

Ablehnung von US-Kontrolle über Saporischschja 

Selenskyj wies Berichte über einen Vorschlag der Trump-Administration zurück, das Kernkraftwerk Saporischschja unter amerikanische Kontrolle zu stellen. „Während andere Bereiche der Energiewirtschaft privatisiert werden können, bleiben Kernkraftwerke Staatseigentum der Ukraine“, betonte er. Das von russischen Truppen besetzte Kraftwerk werde künftig nur unter ukrainischer Kontrolle betrieben werden können. 

Norwegen verstärkt Unterstützung für die Ukraine 

Der norwegische Premierminister Støre kündigte an, die finanzielle Unterstützung für die Ukraine im Jahr 2025 auf 85 Milliarden Kronen (rund 7,3 Milliarden Euro) zu erhöhen. Die Mittel sollen vorrangig in die militärische Verteidigung der Ukraine fließen, darunter in die Artillerie, den Kauf von Drohnen und Munition sowie den Ausbau der Rüstungsindustrie.

Støre betonte zudem die Notwendigkeit einer starken europäischen Stimme in der Debatte über die Zukunft der Ukraine. „Norwegen verfügt über langjährige Erfahrung in der diplomatischen Zusammenarbeit mit den USA und wird sie nutzen, um Kiew zu unterstützen“, sagte er.

Während seines Besuchs in Oslo traf Selenskyj auch den ehemaligen NATO-Generalsekretär und aktuellen norwegischen Finanzminister Jens Stoltenberg.

 

PAP/jc

"Trump bekommt einen Korb" - Medienkommentare nach Gespräch zwischen Trump und Putin

19.03.2025 11:42
Nach dem gestrigen Gespräch zwischen Trump und Putin, spricht Russland von einer Annäherung. In der Ukraine und Westeuropa überwiegt die Skepsis.

Trump telefoniert mit Selenskyj – Gespräche über Waffenstillstand

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„Russland will keinen Frieden. Es hat seine Bevölkerung jahrelang auf den Krieg vorbereitet"

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Seit Jahren habe sich Russland auf eine längere Konfrontation mit Westeuropa und eine Fortsetzung des Krieges in der Ukraine vorbereitet. Der Glaube der US-Regierung an einen Reset in den Beziehungen zu Moskau, einen Frieden in der Ukraine und Putins gute Absichten sei mehr als naiv. Trumps Gespräch mit Putin habe das Scheitern der Strategie des US-Präsidenten offenbart. Und: Polnische Dienste sollen ungehinderten Zugang zu Informationen darüber haben, mit wem und von welchem Ort aus wir telefonieren. Dies verstoße gegen europäisches Recht. Mehr dazu in der Presseschau.