Deutsche Redaktion

Sikorski: „Europa steht weiter an der Seite der Ukraine“ – Scharfe Kritik an Russland im UN-Sicherheitsrat

25.02.2025 10:10
Polen hat Russland im UN-Sicherheitsrat scharf für seinen Krieg gegen die Ukraine kritisiert und einen entschlossenen Kurs der EU gefordert. „Wir Europäer werden weiterhin Schulter an Schulter mit der Ukraine stehen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen – Frieden durch Stärke, denn nur einen solchen respektiert der Kreml“, sagte Polens Außenminister Radosław Sikorski am Montag in New York. Er sprach im Namen der Europäischen Union während einer Debatte zum dritten Jahrestag des russischen Großangriffs auf die Ukraine.
Radosław Sikorski przemawiający podczas Rady Bezpieczeństwa ONZ
Radosław Sikorski przemawiający podczas Rady Bezpieczeństwa ONZ Ministerstwo Spraw Zagranicznych RP @MSZ_RP

Sikorski betonte, dass der einzig richtige Weg darin bestehe, weiter Druck auf Russland auszuüben. „Wir fordern, dass Russland sofort, vollständig und bedingungslos alle seine Truppen aus dem ukrainischen Territorium abzieht“, sagte er. Als Vertreter der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas stellte er zudem klar: „Niemand will und braucht den Frieden in der Ukraine mehr als die Ukrainer, niemand hat ein größeres Interesse an der europäischen Sicherheit als die Europäer, und niemand hat mehr Macht, diesen Konflikt zu beenden, als Russland.“

Der polnische Außenminister kritisierte auch die hohen Kriegsausgaben Moskaus. Russland habe bereits mindestens 200 Milliarden Dollar für seine Invasion ausgegeben, sagte er. „Mit diesem Geld könnte Moskau Kindergärten und Krankenhäuser bauen – doch stattdessen zieht es vor, sie zu bombardieren.“

Zum Abschluss seiner Rede zitierte Sikorski den ehemaligen polnischen Außenminister Władysław Bartoszewski, einen Überlebenden von Auschwitz und Opfer der stalinistischen Verfolgung: „Wenn du nicht weißt, wie du dich verhalten sollst, dann verhalte dich vorsichtshalber anständig.“

Russischer UN-Botschafter kontert mit Duda-Zitat 

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja wies die Vorwürfe zurück und griff seinerseits den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. Er forderte europäische Staaten auf, sich von Kiew zu distanzieren, und bezog sich dabei auf eine frühere Äußerung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda. „Wir rufen alle in Europa auf, die noch gesunden Menschenverstand bewahren und den Mut aufbringen können, sich von den Verbrechen Selenskyjs zu distanzieren, dies so schnell wie möglich zu tun, bevor – wie der polnische Präsident Andrzej Duda prophetisch sagte – er sie alle in die Tiefe reißt“, so Nebensja.

Er spielte damit auf eine Rede Dudas aus dem Jahr 2023 an, in der dieser die Ukraine mit einem „Ertrinkenden, der nach allem greift“, verglichen hatte. Der Kreml-Vertreter zeigte sich zudem erfreut über eine aus seiner Sicht veränderte Haltung der US-Regierung und äußerte die Hoffnung, dass es dem Westen künftig schwerer fallen werde, die Ukraine zu unterstützen. Er bezeichnete Selenskyj als „bankrotten Klienten“ des Westens und sagte, er hoffe, dass der ukrainische Präsident für seine Politik zur Rechenschaft gezogen werde.

PAP/jc

 

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