Rzeczpospolita: Ein gemeinsames Foto von Trump und Putin? Das steht auf dem Spiel
Die geopolitischen Entwicklungen richten sich zunehmend nach den Vorstellungen von Wladimir Putin, schreibt Bogusław Chrabota in der konservativ-liberalen "Rzeczpospolita" im Anschluss an das Telefongespräch zwischen Trump und Putin und die anschließenden Äußerungen des US-Präsidenten.Trotz wachsender Versorgungsengpässe in seiner Kriegsmaschinerie, so Chrabota, habe der Kremlchef nun einen US-Präsidenten gefunden, der ihn respektiere und mit ihm verhandeln wolle. Trump habe nicht nur eine Einladung nach Moskau erhalten, sondern auch öffentlich erklärt, dass die russischen Gebietsgewinne unangetastet bleiben und die Ukraine keine NATO-Perspektive habe. Nun warte Putin nur noch auf das entscheidende Bild: ein Handschlag mit Trump, der seinen Triumph besiegle.
Ein erstes Treffen werde vermutlich in Saudi-Arabien stattfinden, doch ein Besuch auf dem Kreml sei nicht ausgeschlossen, so Chrabota. Ein solches Foto würde Putin als gleichrangigen Akteur der Weltpolitik legitimieren. Die Isolation Russlands wäre beendet, die Gefahr einer Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof gebannt. Statt als Aggressor werde Putin als gestärkter Staatsmann auftreten, der den Westen in die Defensive gedrängt habe.
Und was werde das für uns bedeuten? Wir werden aufatmen. Zweifellos werde das Ende des Krieges die Verschnaufpause sein, auf die Europa warte. Nur noch einen Augenblick, und Trump werde die normalen Handelsregeln mit Moskau wiederherstellen. Die Franzosen, Deutschen, Italiener und Ungarn werden davon profitieren. Nur nicht Warschau, denn Warschau verstehe besser als andere, dass Trump mit dem von ihm ausgehandelten Frieden Putins Überzeugung bestärken wird, dass er alles tun kann und dass es für ihn keine Grenzen gibt. Welche Verbrechen er auch immer begehe, jemand Großes werde ihm danach die Hand reichen.
Und Kiew? Es sei kaum zu bezweifeln, dass der Deal auf dem politischen Leichnam von Volodymyr Zelensky ausgehandelt werde. Er werde nach der Wahlniederlage gehen müssen (Trump habe es bereits angedeutet). Was komme als nächstes? Werde Amerika den Rest der Ukraine unter seinen Schirm nehmen, oder nicht? Wir werden sehen. Stattdessen kann es die Bitterkeit einer enttäuschten Nation schmecken. Ihre Frustration. An unserer Grenze. Das bedeute nichts Gutes, so Bogusław Chrabota in der Rzeczpospolita.
Rzeczpospolita: Trump redet mit Putin. Europa hält den Atem an
Auch der Redaktionskollege von Chrabota, Jędrzej Bielecki, zeigt sich besorgt. Das, was lange befürchtet worden sei, geschehe nun vor unseren Augen: Donald Trump habe direkte Gespräche mit Wladimir Putin aufgenommen – über die Köpfe der Europäer hinweg. Und vielleicht auch über die der Ukrainer.
Nicht nur in Kiew, sondern in ganz Europa habe sich daraufhin die Sorge verstärkt, dass Trump sich von der Unterstützung der Ukraine abwenden könnte. Diese Ängste seien weiter gewachsen, als US-Verteidigungsminister Pete Hegseth in Brüssel erklärte, dass die Ukraine weder eine Rückkehr zu den Grenzen von 2014 noch eine NATO-Mitgliedschaft erwarten könne. Auch wenn diese Forderungen unrealistisch gewesen seien, stelle sich die Frage, warum Washington nicht erst nach harten Verhandlungen auf solche Punkte verzichtet habe – als Gegenleistung für Zugeständnisse von Putin. Dies wecke den Verdacht, dass Trump sich von der Ukraine lösen wolle, um sich auf innenpolitische Themen oder den Konflikt mit China zu konzentrieren.
Erschwerend komme hinzu, dass Hegseth klargestellt habe, dass amerikanische Soldaten nicht an einer möglichen Friedensmission teilnehmen würden, die im Zuge eines Abkommens die aktuelle Frontlinie sichern könnte. Vor diesem Hintergrund könnte es ein Fehler gewesen sein, den Vorstoß Frankreichs zu einer gemeinsamen Friedensmission abgelehnt zu haben.
Emmanuel Macron habe schon lange gewarnt, dass Europa in den Friedensverhandlungen keine Rolle spielen werde, wenn es nicht eine eigene Strategie zur Beendigung des Krieges entwickele. Doch seine Initiative für eine Friedensmission habe kaum Unterstützung gefunden – insbesondere Polen habe sich geweigert, daran teilzunehmen. Donald Tusk wolle offenbar angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen vermeiden, die polnische Bevölkerung mit einem militärischen Engagement in der Ukraine zu verunsichern. "Die Geschichte wird zeigen, ob er damit richtig lag", resümiert Jędrzej Bielecki in der "Rzeczpospolita".
DO RZECZY: Nawrocki verliert an Tempo
Es ist klar, dass sich die Unterstützung für Recht und Gerechtigkeit (33,1 Prozent) nicht in einem Ergebnis für Karol Nawrocki (25 Prozent) niederschlägt, stellt die Wochenzeitschrift „Do Rzeczy“ fest. In der jüngsten Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Pollster die Präferenzen der PiS-Wähler untersucht. Es zeigt sich, dass nur 68 Prozent von ihnen beabsichtigen, in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen für Nawrocki zu stimmen.
Für wen werden die verbleibenden 32 Prozent der Wählerschaft der Partei von Jarosław Kaczyński stimmen? 8 Prozent der Parteianhänger setzen auf den Kandidaten der Konföderation, Slawomir Mentzen. Andere wollen ihre Stimme für Marek Jakubiak aus dem Kreis der Freien Republikaner oder Polen-2050-Chef Szymon Hołownia abgeben. Die größte Gruppe – immerhin 14 Prozent der Befragten – seien diejenigen, die sich noch nicht entschieden haben, für wen sie ihre Stimme abgeben werden. 3 Prozent der Befragten haben nicht die Absicht, an der bevorstehenden Präsidentschaftswahl teilzunehmen.
Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen findet am 18. Mai statt, eine mögliche zweite Runde am 1. Juni. Nach dem Wahlgesetz muss ein Kandidat 100.000 Unterstützungsunterschriften sammeln.
SUPER EXPRESS: Wird Pfingsten kein Arbeitsfreier Tag mehr
Pfingsten, das immer auf einen Sonntag fällt, ist ein gesetzlicher Feiertag, aber das könnte sich ändern, informiert die Tageszeitung „Super Express“. Denn im Sejm liegt eine Petition vor, die darauf abzielt, den Tag aus der Liste der Feiertage zu streichen, lesen wir. Das Pfingstfest, auch bekannt als Pfingsten, ist ein wichtiger Feiertag im christlichen Kalender. Es ist ein bewegliches Fest, das immer auf den Sonntag, sieben Wochen nach dem Ostersonntag fällt. Im Jahr 2025 wird das Pfingstfest am 8. Juni gefeiert.
Anfang Februar, berichtet das Blatt, habe sich der Petitionsausschuss des Parlaments mit einer Petition befasst, die der Abgeordnete Marcin Józefaciuk von der Bürgerkoalition eingereicht hatte. Darin habe er die Abschaffung des Pfingstfestes als Feiertag gefordert. „Es sei darauf hingewiesen, dass Pfingsten immer auf einen Sonntag fällt, der ein Feiertag ist“, argumentierte der Politiker.
Die Abgeordneten des Parlamentsausschusses haben sich mit dem Thema Pfingsten befasst und beschlossen, eine Stellungnahme an die Ministerin für Familie, Arbeit und Sozialpolitik, Agnieszka Dziemanowicz-Bąk, zu verfassen, die entscheiden könnte, den Feiertagskalender zu ändern, so Super Express.
Autor: Jakub Kukla/Adam de Nisau